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Erste laienverständliche
Publikationen bedienen sich tatsächlich des Ausdrucks
„Herzintelligenz“ (Doc Childre: Die Herzintelligenz entdecken. Das
Sofortprogramm in fünf Schritten. VAK Verlags GmbH, 2. Auflage,
Kirchzarten 2000. ISBN 3-932098-49-8). Die aus den USA kommenden Denkansätze
stützen sich darauf, dass das Herz in seiner Entwicklung von der
befruchteten Eizelle bis zum reifen Organismus vor dem Gehirn gebildet
wird. Außerdem ist es mit einer Leistung von 2,4 Watt die stärkste
elektromagnetische Kraftquelle im Organismus. Das erzeugte Reizfeld lässt
sich in allen (!!!) menschlichen Zellen nachweisen, was Mediziner wie
selbstverständlich nutzen, wenn sie die „Herzströme“ (das EKG)
durch an Händen und Beinen angelegte Elektroden messen. Das vom Herz
erzeugte elektromagnetische Feld wird auch von anderen Menschen
wahrgenommen, was entsprechende Hirnstrommessungen (EEG) belegen. Manche
Menschen können die von anderen Menschen ausgesendeten
elektromagnetischen Signale auch bewusst wahrnehmen, was sich in
sprachlichen Floskeln widerspiegelt, wie „Es liegt Spannung im Raum“. Innerhalb eines Organismus
sind die elektromagnetischen Wellen des Herzens stärker als die des
Gehirns. Vieles spricht dafür, dass Missempfinden und Symptome
auftreten, wenn die unterschiedlichen im Körper erzeugten Schwingungen
(Herz, Gehirn, Atmung) nicht in Einklang sind. Umgekehrt treten bei
Gleichklang („Resonanz“, „Synchronizität“) Wohlbefinden, „Flow“,
Kreativität und viele andere günstige Zustände auf. Eine solche
Situation beschreibt man auch als „Kohärenz“ (Stimmigkeit,
Passung).
Manche musiktherapeutischen Ansätze orientieren sich an diesem Prinzip,
indem sie versuchen, unterschiedliche Rhythmen zu synchronizieren, sei
es zwischen Herz und Gehirn, sei es
zwischen den beiden Gehirnhälften (z.B. HypnoDelic von Alexander
Wagand).
Wir glauben, mit
Hilfe unseres Bewusstseins alles
kontrollieren zu können. Tatsache ist jedoch, dass unser Bewusstsein
nur einen winzigen Bruchteil aller im Organismus verarbeiteten
Informationen (Reize) erfassen kann. Das meiste „erledigt“ der
Organismus, ohne dass das Bewusstsein es merkt. Dagegen reagiert das
Herz auf viele (unbewusste) Reize (beispielsweise im Schlaf), so dass es
unter diesem Gesichtspunkt durchaus „intelligenter“ ist als das
extrem schmalspurige Bewusstsein. Entsprechendes gilt auch für die
Reaktionsgeschwindigkeit. Hier hinkt das Bewusstsein immer (den körperlichen
Prozessen) nach. Da es auf körperliche Prozesse angewiesen ist,
kann es natürlich auch nicht schneller sein. Hinzu kommt, dass im
Gehirn diejenigen Teile, die autonome Prozesse steuern oder von ihnen
angeregt werden, längst aktiv sind, bevor die gleichen Signale auch die
bewusstseinfähigen Gehirnbereiche erreichen. Interessanterweise hängt
„Bewusstsein“ nach A. R. Damasio („Ich fühle, also bin ich“)
damit zusammen, dass ein Organismus zweierlei Dinge bemerkt: 1. eine
„Interaktion mit einem Objekt“ und 2. die damit verbundene Veränderung
im Organismus. Demzufolge können letztlich nur „anpassungsfähige“
Organismen Bewusstsein entwickeln.
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